ANEKDOTEN PSYCHOLOGIE

DIE „PAUSE-KNOPF-MENTALITÄT“: HEUTE NICHT, ABER DAFÜR MORGEN DANN, AUCH NICHT…

Pause Ruhe zu viel Stress und Burnout der Pauseknopf

Such dir nicht den perfekten Zeitpunkt um dein Leben in die richtige Bahn zu lenken, deine Gesundheit zu verbessern, abzunehmen, zuzunehmen, gesünder zu werden… Starte, egal wo du bist, egal was du vorhast, geh einen kleinen Schritt los, dann einen anderen kleinen, einen noch kleineren, manchmal einen riesen großen Schritt, dann wieder einen kleinen, schnell, langsam… Nimm als Beispiel mal ein Buch: Selbst wenn du nur eine Seite pro Tag liest sind das 365 Seiten im Jahr – ein ganzes Buch. 12 Jahre lang? 12 Bücher. Wie viele ganze Bücher hast du die letzten 5 Jahre gelesen? Oder eine Kniebeuge am Tag? Das sind immerhin 365 Kniebeugen pro Jahr, besser als keine. Eine Kniebeuge und eine Liegestütze, jeden Tag – das macht etwa 0,5kg Körperfett mehr oder weniger pro Jahr und auf 12 Jahre gesehen 6kg Körperfett mehr oder weniger – ungefähr, aber es hat einen Effekt. Machen, nicht nur wünschen!

DER PERFEKTE ZEITPUNKT?

Der perfekte Zeitpunkt wird nicht kommen – es wird nicht einfacher, nie. Klar du kannst dir erzählen, dass du einfach mal eine Pause brauchst und dann in 1,2,3,4 Wochen oder 12 Jahren weiter machst, neu startest und alles auf eine Karte setzt – aber in der Regel bleibt es dabei! Heute zu sagen, dass du in 2 Wochen mit dem Rauchen aufhörst, das ist einfach, das fühlt sich heute gut an, weil du ja weißt, dass du aufhören wirst und dennoch grade an der Kippe ziehst, das Beste aus beiden Welten – heikel wird es am Tag der Entscheidung. Weißt du, was du dann tust? Du verschiebst dein Ziel, so schlimm ist es ja noch nicht. Aber wenn du es heute nicht tust, dann wirst du es irgendwann nicht mehr können – du machst dir nur etwas vor. Arm ab, Bein ab, arm dran.

Du kannst deinen Körper, deine Gesundheit, genauso wenig pausieren, wie du pausieren kannst zur Arbeit zu gehen, Vater oder Ehemann zu sein – oder versuch mal, ruf deinen Chef an und sag, dass du heute mal Pause machst und in 4 Wochen wiederkommst. Was macht der? Der kündigt dich! Genauso kündigt dir dein Körper seine Funktion, deine Gesundheit – wenn du so, dann er so. Oder sagt deinen Kindern, dass Papa / Mama 4 Wochen mal eine Pause macht… Die perfekte Zeit, der perfekte Moment wird nie im Leben kommen – NIE! Klar gibt es mal ein paar Momente in denen alles von alleine zu laufen scheint – aber in der Regel arbeitet man viele Stunden, Wochen, Monate und Jahre auf diese „kurzen Momente“ hin – und die sind genauso schnell weg, wie sie gekommen sind. Perfektion passiert in der Regel niemals im Leben und das ist auch okay. Du kannst trotzdem besser werden – du kannst immer etwas tun und an dir arbeiten – nimm die kleinsten nur möglichen Schritte, denn kleinere Schritte, so kleine Schritte die kaum etwas kosten, denk an das „eine Kniebeuge am Tag“-Trainingsprogramm, helfen meistens dabei diese Schritte auch zu gehen! Wie viel kannst du? 1,2 Kniebeugen am Tag? Super, machen, leg los!

Anstatt Pause zu drücken, mach das was grade möglich ist. Es gibt bessere Zeiten, da kannst du mehr machen, aber es gibt schlechtere Zeiten, da musst du dich mit dem Minimum zufriedengeben – mach es, bleibt dran. Denk gar nicht erst daran, dass es nichts wert wäre, dass ein halbes Programm kein Programm wäre, dass nur eine einzige richtige Mahlzeit am Tag nutzlos wäre, dass du entweder „ganz oder gar nicht“ machst – diese Mentalität führt nicht dazu, dass es einfacher wird es „ganz“ zu machen, diese Mentalität führt dazu, dass du einfach gar nichts mehr machst und auch Garnichts mehr hast.

Manchmal kommen beschissene Zeiten – du kannst nicht regelmäßig trainieren, du kommst nicht zum Studio… Aber hey, vielleicht trainierst du dann nur 5 Minuten an 3 Tagen in der Woche zuhause – aber immerhin, besser als nichts? Manchmal dauert es 1,2 oder 12 Monate, bis du etwas Licht am Horizont siehst, manchmal sieht du nie wieder Licht am Horizont – und weiter? Stell dir vor, du würdest 12 Monate lang für 5 Minuten, an 2-3 Tagen die Woche ausschließlich mit „Miniworkouts“ arbeiten? Die Ergebnisse sind bestimmt nicht optimal. Aber jetzt stell dir vor du würdest 12 Monate lang einfach Garnichts mehr machen? Du kannst den Unterschied fast schon fühlen, oder? Deinen jetzigen Status erhalten ist nicht so schwer als diesen Status das erste Mal zu erreichen – und etwas drin bleiben ist allemal besser, als alles zu verlieren wofür du lange Zeit gearbeitet hast! Alles Quatsch, bringt doch nichts?

5 Minuten?

Stell dir folgendes Szenario vor: Du hast tatsächlich nur 5 Minuten Zeit für ein Training.
Du baust dir eine Langhantel mit 160kg auf. Du stellst einen Kettlebell parat mit 40kg. Du hängst deine Ringe auf und ziehst eine 10kg Gewichtsweste an. Du machst dich 1-2 Minuten warm, bewegst alle Gelenke durch und versuchst dann in den verbleibenden 3 Minuten so viel Arbeit zu verrichten, wie du kannst. Du machst 5 Wiederholungen Kreuzheben, dann 3wdh pro Seite Kettlebell Überkopfdrücken und dann machst du 5 Wiederholungen Klimmzuge mit der Weste – die Weste lässt du die gesamte Zeit an. Selbst wenn es nur für eine Runde reicht, ist das schon ein ziemlich ordentliches Training – ist es doch, oder? Oder montags stellst du den Timer und machst in 5 Minuten so viele Klimmzüge wie du kannst. Mittwoch machst du 5 Minuten lang so viele Liegestütze, oder einarmige Liegestütze, wie du kannst. Und Freitag machst du 5 Minuten lang so viele Kettlebell Swings oder Goblet Squats wie du kannst… Und 5 Minuten sind wirklich wenig. Vielleicht hast du 2-mal 5 Minuten am Tag Zeit? Vielleicht nur 5 Minuten, aber dafür jeden Tag? Eventuell hast du 3×3 Minuten pro Tag für eine kleine Einheit Zeit? Uns allen geht es so. Ich persönlich habe Zeiten, in welchen ich das Gefühl habe, als ob ich nichts anderes tu als zu arbeiten – weißt du, das sind dann 70, 80 oder vielleicht sogar noch ein paar Stunden mehr. Ich schlafe wenigstens 8 Stunden, sonst bin ich zu nichts zu gebrauchen, wasche mich ab und zu mal, also Hygiene nimmt eventuell 1 Stunde, wenn ich mich beeile, pro Tag in Anspruch. Dann lass es noch ein 30 Minuten Nickerchen sein und 1,5 Stunde fürs Einkaufen und die Nahrung zubereiten – es bleiben 13 Stunden und mögliche 91 Stunden, an denen man arbeiten kann – jey… Es gibt also Zeiten in welchen ich mein Training auf das Nötigste beschränke – naja, ich hab eine Langhantel und ein Rack in meinem Büro, im ganzen Huas stehen unterschiedliche Kettlebells, einen Balken für Klimmzüge in der Küche und mein Keller ist nicht weniger gut ausgestattet als mein Gym – aber selbst wenn das nicht so wäre, kann man mit dem eigenen Körpergewicht schon einiges reißen – und wenn es ein bisschen Sprint ABC auf der Stelle im Wohnzimmer ist!

Also es gibt Zeiten, in welchen ich zwischen Buchhaltung und EINEM EINZIGEN Satz Kreuzheben wechsle. Buchhaltung, Emails, ein Satz Kreuzheben, Telefonate, Emails, Blogbeitrag, Kreuzheben. Den nächsten Tag könnten es Personal Trainings, Rechnungen schreiben, einen Satz Überkopfdrücken sein. Vor dem duschen mach ich 10 Kniebeugen und bewege für 1-2 Minuten alle Gelenke durch – jedes Mal. Wenn ich die Möglichkeit habe dann gehe oder laufe ich, also ich spaziere, laufe und SPRINTE zum Postkasten um einen Brief wegzubringen – da die Zeit knapp ist, muss ich mich beeilen. Ja Familie… die werden nicht vernachlässigt – ich koche für sie, wir essen zusammen, unternehmen dann und wann mal etwas miteinander – ohne dass es jemand merkt, mache ich bei solchen Ausflügen auch mal Handstand oder Planches hier und da, paar Sekunden… aber pssst, bitte nicht weitersagen!

Also man integriert es da wo man es integrieren kann! Und wenn du dich einfach nur mal reckts und streckst, dich einmal auf den Boden legst und wieder aufstehst… wenn du nur einen Apfel pro Tag zusätzlich isst, wenn du vor jeder Mahlzeit einen Proteinshake trinkst, jeden Morgen einen einzigen grünen Tee – so viel Zeit hat jeder, Kleinigkeiten, drin bleiben, machen!

Ich erinnre mich an einen Klienten, der stand wirklich im Lack, der war fit – der hat seine 2 Kinder immer mit dem Rad vorfahren lassen hat um dann hinterherzurennen! Oder einer meiner besten Freunde, der sich seinen kleinen Sohn um die Brust schnallte und dann mit ihm spazieren geht – als er ganz frisch geboren war, habe ich ihm einen Trainingsplan für den einarmigen Klimmzug erstellt, er hat nicht viel mehr als 2,3 Sätze pro Tag für den einarmigen Klimmzug trainiert und sich somit über Wasser gehalten! Je nachdem wo du stehst kann es natürlich so aussehen: Einen Satz 5 Klimmzüge mit Körpergewicht und dann einen einzigen einarmigen Klimmzug pro Seite. An 2 Tagen in der Woche – immerhin!

Du musst nicht das maximale in der kürzesten Zeit erreichen – manchmal geht es nur darum, dass du überhaupt etwas tust, dass du drinbleibst, dass du machst! Manchmal halbarschig, manchmal sind es statt 5 auch nur 2 Minuten – aber du bleibst dran, drin, dabei!

Stell dir vor du fährst mit dem Auto über einen Nagel – ein Reifen geht kaputt. Was machst du? Du zerstichst jetzt alle anderen Reifen? Oder versuchst du den einen Reifen zu flicken und einigermaßen in der Spur zu bleiben und weiterzufahren?

Oft denkst du, dass du eine Pause brauchst und einfach „neu startest“, wenn die Zeiten besser werden – aber wie viele Neustarts willst du denn noch machen? Du weißt doch, dass du immer wieder von vorne startest – jedes Mal! Und wann denkst du kommst du damit an? Ich würde sagen „niemals“! Denn jedes Mal, wenn du von neuem startest, ja mein Guter, dann startest du von NEUEM GANZ VON VORNE – dein Körper, deine Gesundheit wartet nicht auf „bessere Zeiten“ der „Zellzyklus“ läuft jeden Tag, in jedem Moment ab. Meinst du, dass deine Zelle denkt: „ja, nun gut, mach ich erstmal ohne Nährstoffe weiter, die sind ja sowieso nur essentiell für mein Überleben, aber ich krieg das auch ohne hin, warte ich einfach, bis der Herr sich überlegt doch mal wieder aus dem Arsch zu kommen um was Gesundes zu essen und sich bewegen möchte“… NEIN!

WENN NICHT PERFEKT, DANN GARNICHT?

Du kannst nicht auf „perfekt“ warten – erst bist du verletzt, dann hast du viel auf der Arbeit zu tun, dann bekommst du ein Kind, du heiratest und dann hast du Wurst im Auto, Joghurt im Rucksack – es kommt immer anders als du denkst, anders als du es wünscht – aber du kannst dich davor nicht schützen, das Einzige was du tun kannst ist, dass du adaptierst, dich den Umständen entsprechend verhältst und dich anpasst! Tu es für dich!

Das Leben passiert, das Leben geht weiter – es gibt keinen „Pause-Knopf“, es gibt keine „bessere Zeit“ – es ist immer Scheiße, es kostet immer Überwindung, der Schweinehund ist immer da und Motivation ist genauso ein Irrglaube – du hast entweder Disziplin oder du hast sie nicht! Es ist dir entweder wichtig oder es ist es nicht! Du brauchst Strategien, Gewohnheiten, die du in deinen Alltag, so stressig der auch sein mag, integrieren kannst. Es geht nicht um Perfektion, es geht um Partizipation!

Stell dir doch einfach mal die folgenden Fragen: Wenn du jetzt eine Pause machst, was denkst du wird beim nächsten Start anders sein? Bist du sicher, dass sich die Umstände zu deinen Gunsten wenden und, dass es auch so bleibt? Was würdest du beim nächsten Mal anders machen und weshalb funktioniert das jetzt grade nicht? Okay weiter, nächste Ausrede? Nein, bei dir ist das anders… nächste Ausrede? EINE KNIEBEUGE PRO TAG!!! Ich habe keine Zeit wohnt in der „mir ist das nicht wichtig Straße…“… „du hast ja auch ein Rack im Büro“ – ja okay… und warum du nicht?

Motivation ist nicht das was du brauchst – du musst wissen was du willst, was dir wichtig ist, was für dich Priorität hat und dann „einfach“ Disziplin kultivieren – mal bist du motiviert, mal nicht, das ist normal, das ist bei jedem so… aber wenn du etwas willst, dann ist das muss nur Nebensache, ob du jetzt in DIESEM MOMENT dafür brennst oder nicht – du tust es!


Motiviert? Nein? Hier noch ein Motivationszitat, was von meiner Omma stammt:

KOMM SCHON MOTIVATION, NICHT SCHLAFEN, AUFSTEHEN… HOP HOP… OH, TOT…

Was ich sagen will? Motivation hast du oder nicht, es geht um Disziplin, um Verständnis, um Intelligenz, denn manche Dinge MUSS man einfach machen.

Übrigens, dieser Text ist ein Auszug aus „Einfach Essen 2“ und naja, was soll ich sagen, da gibts noch viel mehr zu holen als bloß „Motivation“. Hast du? Nein? BRAUCHST DU!!!

Tschüss.

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Hi ich bin's, also, Krisso isso, oder Chris Eikelmeier. ... ich glaube, dass sich schwere Gewichte nicht von alleine heben. Genauso bin ich der festen Überzeugung, dass sich dein Körper, deine Gesundheit, von jeder Situation wieder erholen kann. Und auch, dass Gesundheit nicht kompliziert sein kann. Wenn du weisst wie? Deshalb schreibe ich diesen Blog. Mehr zu mir.

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    Danke für diesen Artikel!
    Genaus so ist das. Mein Training besteht seit Jahren aus Miniworkouts, selten länger als 15 Minuten. Ich habe drei Kinder und einen Hund, ein Fitnessstudio kann ich schon allein aus organisatorischem Aufwand nicht besuchen. Hanteln, Springseil ect. liegt alles irgendwie immer griffbereit. Auch in verletzten Phasen ( Knie, Bandscheibe, Plantarsehne) habe ich immer irgendetwas gemacht, um wie du sagst, drin und dran zu bleiben. Auch wenn mein Umfeld das mitunter nicht verstanden hat und geraten hat, dass ich bei all dem Stress doch mal mit dem Sch**sport aufhören müsste. Aber, und das ist der springende Punkt, Bewegung , gesunde Ernährung ect ist der Grund warum es mir gut geht. Ohne dies bin ich nicht ich, es gehört einfach dazu. Leider leuchtet das vielen Max Mustermännern nicht ein, dass es die kleinen aber regelmäßigen Dinge sind, die den Unterschied machen und über einen langen Zeitraum doch stark ins Gewicht ( haha) fallen. Danke an dieser Stelle für deine unermüdliche Arbeit, uns Hausfrauen mit verständlichen Informationen schon beim ersten Kaffee zu versorgen !?

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      Haha, ich danke dir fürs Lesen, liebe Hausfrau 😛
      Kleinvieh macht am Ende bekanntlich einen riesen Haufen und naja „das läppert sich“. Grade in Stressphasen sollte Max und Regina Mustermann was tun!

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