Hypertrophie Spezifisches Training / hst: Muskelaufbau trifft Wissenschaft!

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Von krisTUS

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HST Hypertrophie Spezifisches Training Kostenloser Trainingsplan

Dieses Training, von Bryan Haycock entwickelt, basiert auf einer ganzen Reihe an wissenschaftlichen Ergebnissen, hört sich in der Theorie super an und funktioniert auch in der Praxis ziemlich gut!

Die Grundprinzipien sind:

  1. Progressive Überlastung / mechanische Belastung
  2. Vermeidung von Akkommodation
  3. Strategische Dekonditionierung

Der Unterschied zu normalen „Trainingsplänen“ ist, dass dir hier ein komplettes System zur Verfügung gestellt wird und die benutzen Prinzipien auch erklärt werden – das gefällt mir ziemlich gut. Anstatt aber eine wissenschaftliche Abhandlung darüber zu verfassen, gibt’s eine kurze Beschreibung der 3 Grundprinzipien.

1. Progressive Überlastung / mechanische Belastung

Ein Muskel wächst immer nur dann, wenn er härter belastet wird als zuvor. Ganz allgemein können wir sagen: „Mehr als sonst!“. Das kann mehr Volumen (Sätze, Wiederholungen mit gleichem Gewicht), die Verwendung eines höheren Gewichtes, eine Verkürzung der Zeit (Dichte) oder eine zusätzliche Übung sein. Ein Prinzip über welches wir uns nicht mehr streiten können ist: machst du 12 Wiederholungen mit 10kg mehr als zuvor, dann zwingst du deinen Muskel zur Anpassung. Da die Erhöhung der Gewichte sehr objektiv und „einfach“ ist, sollte es dir immer daran gelegen sein, die Gewichte, bei gleicher Wiederholungszahl, nach und nach zu erhöhen!

2. Vermeidung von Akkommodation

Ein biologisches System, z.B. unser Körper, passt sich an einen immer gleichen Reiz nicht weiter an. Damit der Körper sich weiter anpasst, muss etwas verändert werden. Jetzt kannst du sagen „ja aber ich steiger doch meine Gewichte, ist das nicht Veränderung genug?“. Nein. Für unseren Körper ist das zu subtil und irgendwann sagt er „ist doch das gleiche, ich mach weiter wie bisher …“. Hier verwendet Haycock eine Art nicht linearer Periodisierung. Alle 2 Wochen wechselt die trainierte Kapazität. Hypertrophie – Kraftausdauer – Maximalkraft – Exzentrische Überlastung.

3. Strategische Dekonditionierung

Ein, wenn nicht sogar DER, Missing Link der meisten Trainierenden: regelmäßig eine verlängerte Pause einlegen. Oft wird von Deload gesprochen – das heißt, dass das Gewicht oder das Volumen des Trainings für einige Zeit reduziert wird – doch Haycock geht einen Schritt weiter und empfiehlt eine 9-14tägige Pause. Untersuchungen zeigen, dass unsere Muskulatur erst anfängt abzubauen, wenn wir länger als 3 Wochen NICHTS tun. Also sind wir mit 14 Tagen noch sicher. In dieser Zeit regenerieren alle Systeme: Energie-, Hormon-, Nerven- und Muskuloskelettales System. Kleinere Verletzungen heilen ab UND: unser Körper wird wieder sensibel auf den alten Trainingsreiz. Stell dir vor, wie eine Droge: Irgendwann musst du immer höher dosieren, um noch etwas zu spüren – so ist das mit Training. Doch einfach immer weiter steigern geht nicht – irgendein System versagt auf dem Weg, meistens in Form von „Burnout / Übertraining“ oder Verletzungen.


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Zudem gibt es einige Daten die zeigen, dass die Muskelproteinsynthese nur 48 Stunden nach einem Training aktiv bleibt! Daher werden niedrig volumige Ganzkörpereinheiten, alle 2 Tage empfohlen! Mehr zum Thema Trainingspause erklär ich dir im Video!


Ein kostenloser Beispielplan, inspiriert durch das HST. Mehr Trainingspläne und -Systeme findest du unter: digital.strengthfirst.de

QUELLEN:

Nosaka K, Newton M. Repeated Eccentric Exercise Bouts Do Not Exacerbate Muscle Damage and Repair. J Strength Cond Res. 2002 Feb;16(1):117-122.

Nosaka K, Newton M. Concentric or eccentric training effect on eccentric exercise-induced muscle damage. Med Sci Sports Exerc. 2002 Jan;34(1):63-9.

Proske U, Morgan DL. Muscle damage from eccentric exercise: mechanism, mechanical signs, adaptation and clinical applications. J Physiol. 2001 Dec 1;537(Pt 2):333-45.

Nosaka K, Newton M, Sacco P. Responses of human elbow flexor muscles to electrically stimulated forced lengthening exercise. Acta Physiol Scand. 2002 Feb;174(2):137-45.

Allen DG. Eccentric muscle damage: mechanisms of early reduction of force. Acta Physiol Scand. 2001 Mar;171(3):311-9.

Clarkson PM. Eccentric exercise and muscle damage. Int J Sports Med. 1997 Oct;18 Suppl 4:S314-7.

Paddon-Jones D, Abernethy PJ. Acute adaptation to low volume eccentric exercise. Med Sci Sports Exerc. 2001 Jul;33(7):1213-9.

Nosaka K, Sakamoto K, Newton M, Sacco P. How long does the protective effect on eccentric exercise-induced muscle damage last? Med Sci Sports Exerc. 2001 Sep;33(9):1490-5.

McHugh MP, Connolly DA, Eston RG, Gleim GW. Exercise-induced muscle damage and potential mechanisms for the repeated bout effect. Sports Med. 1999 Mar;27(3):157-70.

Nosaka K, Sakamoto K, Newton M, Sacco P. The repeated bout effect of reduced-load eccentric exercise on elbow flexor muscle damage. Eur J Appl Physiol. 2001 Jul;85(1-2):34-40.

Rennie MJ. How muscles know how to adapt. J Physiol. 2001 Aug 15;535(Pt 1):1.

Nosaka K, Sakamoto K. Effect of elbow joint angle on the magnitude of muscle damage to the elbow flexors. Med Sci Sports Exerc. 2001 Jan;33(1):22-9.

Lieber RL, Friden J. Morphologic and mechanical basis of delayed-onset muscle soreness. J Am Acad Orthop Surg. 2002 Jan-Feb;10(1):67-73.

Nosaka K, Clarkson PM. Influence of previous concentric exercise on eccentric exercise-induced muscledamage. J Sports Sci. 1997 Oct;15(5):477-83.

Carson JA. The regulation of gene expression in hypertrophying skeletal muscle. Exerc Sport Sci Rev. 1997;25:301-20.

Lieber RL, Friden J. Mechanisms of muscle injury after eccentric contraction. J Sci Med Sport. 1999 Oct;2(3):253-65.

Nosaka K, Clarkson PM. Muscle damage following repeated bouts of high force eccentric exercise. Med Sci Sports Exerc. 1995 Sep;27(9):1263-9.


Hier findest du Links zu ein bisschen Literatur zum Thema Training:*

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Über

Hi mein Name ist Chris Eikelmeier, Gründer von Strength First und von der Nahrungsergänzungsmittel-Marke Götterspeise. Ich bin Therapeut, Athlet und Trainer und ich liebe es zu schreiben. Ich saß im Rollstuhl, war dummerweise schon einige male größer verletzt, hatte Reizdarm, Allergien und... schon lange nicht mehr. Patienten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum reisen zu uns an, für eine Beratung oder ein Event von uns. Was ich glaube? Ich glaube, dass sich schwere Gewichte nicht von alleine heben. Genauso bin ich der festen Überzeugung, dass sich dein Körper, deine Gesundheit, von jeder Situation wieder erholen kann. Und auch, dass Gesundheit nicht kompliziert sein kann. Wenn du weißt wie? Deshalb schreibe ich diesen Blog. Mehr zu mir.

6 Kommentare

Avatar-Foto Uwe B.

Hallo,
ich finde den Ansatz sehr interessant.
Kannst du mir erklären, warum Kniebeugen und Kreuzheben in einer Einheit trainiert werden und nicht in separaten Einheiten? So hat man doch zumindest in einer, der beiden Übungen, mit Vorerschöpfung zu kämpfen.
Könnte man den Squat in Tag A verlegen und die Bulgarian Split Squats dafür in Tag B?
Oder steckt ein besonderer Sinn dahinter es so anzuordnen?

Avatar-Foto krisTUS

Sinn dabei ist, dass du bei einem Powerliftingwettkampf auch beide Übungen hintereinander machst und dich so daran gewöhnen kannst und, dass du bei beiden Übungen die Wirbelsäule stark involviert hast und du diese „einmal belastest“ und dann beim nächsten Mal noch Zeit zur Regeneration gibst. Aber darüber kann man sich auch streiten. Wenn du möchtest 😀
Gruß,
Chris

Avatar-Foto Uwe B.

Nö nö, streiten will ich mich nicht.
Habe mich nur über den Grund gewundert, mir aber auch schon gedacht, dass es etwas mit der häufigen Belastung der Wirbelsäule zutun hat.
Danke für deine Antwort.

Avatar-Foto Jens

Hey Chris,

der erste Durchgang war geil!

Was würdest du denn für einen 2. Durchgang empfehlen? (Will noch einen 2. machen mit begleitender Diät als „Vorbereitung“ auf UA1)
The Press statt KH-OHP?
KH-Frenchpress statt SZ-Frenchpress?
Rudern an Ringen/TRX statt KH-Rudern?
Offset-Carries am Ende von Wokrout A einbauen für 2 Sätze?
Den Rest würde ich erstmal so lassen, vor allem den Klimmzug im Übergriff da ich hier sehr schwach bin im Vergleich zum Untergriff.

LG Jens

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